#17: Finding Nemo – Great Barrier Reef und Whitsunday Islands

Mit dem Bus gings 10 Stunden von Agnes Water weiter nach Airlie Beach. Von Rachel, einem Kiwi Mädel in Agnes Water, habe ich den Kontakt ihrer besten Freundin bekommen. Mel arbeitet und lebt in Airlie Beach, hat eine 9-jährige Tochter – beide total lieb! Ein kurzes Telefonat und ich hatte eine Bleibe für die nächsten paar Tage bis mein Segeltrip zu den Whitsunday Islands starten sollte. Sie wollte mich nach der Arbeit im Ort eingabeln. So habe ich den Tag an der Lagune in Airlie Beach verbracht, was auch super schön war. 

Freitags haben wir zusammen Sushi gemacht – yum! Und es sind spontan ein paar Freunde vorbei gekommen. Mel arbeitet für die Firma Cruise Whitsundays, so hatte sie für mich, Zoe (ihre Tochter) und ihre beste Freundin Paris einen Bootstrip ins äußere Great Barrier Reef organisiert! Inklusive Tauchgang! Samstags morgens ging es los. Das Boot hat sicher zwei Stunden gebraucht bis es im Hardy Reef angekommen ist. Auf dem Weg dorthin wurden auch ein paar Gäste von Hamilton Island, der Insel wo die ganzen Promis Urlaub machen, eingesammelt. An der Plattform angekommen konnte man direkt Schnorcheln gehen, oder Sonne tanken und einfach relaxen. Mel konnte spontan mit auf einen Helikopter-Flug gehen, die Fotos die sie machen konnte sind einfach unglaublich, ihr habt sicher schonmal alle vom Herz-Riff gehört oder ein Foto gesehen, könnt ihr in den Fotos die ich poste später auch bewundern! Schade, dass es nicht meine Fotos sind :( Als sie wieder kam, ging es für uns dann auch schon bald zum Tauchen. Erstmal gabs ein kurzes Briefing und man wurde in Grüppchen aufgeteilt; ein Introductory Taucher und zwei unerfahrene Taucher ohne Zertifikat, was erlaubt alleine tauchen zu dürfen. Nach dem Briefing, haben wir die Tauchanzüge und Taucherbrille, Schnorchel und Flossen angezogen und Gewichtsgürtel und Sauerstoffflasche umgeschnürt bekommen und es ging ins Wasser. Erstmal auf eine kleine Plattform, wo man üben musste mit dem Mundstück unter Wasser zu atmen. Manche Menschen haben damit wirklich Probleme, ich fands total easy und so hatte ich den Test „bestanden“. Kurz wurden noch wichtige Handzeigen gezeigt und was man machen muss, wenn man zu starken Druck auf die Ohren bekommt und dann gings an die Hand des Introductory Tauchers und runter ins „offene Meer“ zu tausenden bunten Fischen! Einfach unglaublich was für Farben und Muster diese Fische haben können! Zwischendurch wurden Fotos vom Unterwasserfotograf geschossen und nach gefühlten 15 Minuten gings auch schon wieder an die Wasseroberfläche. Es war glaube ich länger, aber mir kams ziemlich kurz vor. Ich sags auch wirklich nur ungerne, aber so beeindruckt war ich von den Korallen leider nicht. Uns wurde auch erklärt, dass die Korallen, die weiter unten im Wasser wachsen keine krassen Farben haben können, weil das Sonnenlicht ab einer Tiefe von ca. 1-2 Metern zerbricht und so keine Farben mehr zustande kommen… Die ganzen super farbigen Korallen und Anemonen, die man in Filmen und auf Fotos sieht, kommen nur zustande, weil große Scheinwerfer zum Einsatz kommen. Mhmm, ein bisschen enttäuschend, aber von den Fischen war ich trotzdem beeindruckt! :) Nach dem Tauchgang gabs erstmal Mittagessen und ich bin dann mit Paris nochmal Schnorcheln gegangen, leider hatte ich nicht mehr genügend Zeit um viel zu sehen, weil es dann auch schon bald zurück ging. Die Zeit ging super schnell rum. Auf dem Rückweg war ziemlich rauhe See und man wurde ziemlich hin und her geschaukelt wenn man sich irgendwohin bewegen wollte, manche wurden seekrank. Alles in Allem ein toller Ausflug! Einfach beeindruckend das Riff über Wasser zu sehen, so blau und klar! Ich hatte echt so viel Glück Mel zu treffen und die Chance zu bekommen das äußere Riff zu sehen, normalerweise hätte diese Tour $210 gekostet! Die Fotos die von uns gemacht wurden, haben wir auch kostenlos auf einer CD bekommen, echt super! Ich habe noch einen Tag bei Mel verbracht, bevor ich zum Segeln in die Whitsundays aufgebrochen bin.
Die Whitsundays waren einfach traumhaft! Zu weit ins Detail zu gehen, würde an dieser Stelle glaube ich zu lange dauern. 2 Tage und 2 Nächte sind wir gesegelt. Haben an verschiedenen Schnorchel-Spots Halt gemacht die meiner Meinung nach fast schöner waren als im äußeren Riff, wie kleine Unterwasser-Welten und Nemo habe ich auch gesehen! :) Wir haben den Whitehaven Beach besucht, der 2. schönste Strand der Welt! Nachts konnte man unglaublich toll die Sterne sehen! Wir hatten super Wetter, stille See, Sonnenschein! Ich bin aus dem Schwärmen garnicht mehr rausgekommen, liebe Crew, nette Leute an Bord…

… und weil Fotos wie immer mehr als Tausend Worte sagen, höre ich jetzt auf zu schreiben und lasse die Fotos für sich sprechen! :)

 

#16: From Hell to Heaven – Drei Wochen Agnes Water

Nach Fraser Island habe ich einen Stopp in Bundaberg eingelegt. Bekannt für Farmjobs all year round. Ich hatte eingeplant dort 4 Wochen zu arbeiten um mein Konto etwas auffüllen zu können …  Nach einer Woche habe ich meine Sachen wieder gepackt und bin so schnell es ging aus dieser Stadt verschwunden.
Schreckliches, überteuertes, dreckiges, unfreundliches Hostel, Regen, zwei Tage Drecksarbeit auf einer Zucchini-Farm. Eine Erfahrung bin ich reicher: ich weiß meinen Bürojob jetzt definitiv mehr zu schätzen. Was besseres als in einem warmen, trockenen Büro zu sitzen gibt’s garnicht :D

Habe den nächsten Bus Richtung Agnes Water genommen und da war ich – from Hell to Heaven. Ich kam gegen 18 Uhr in Agnes Water an und wurde von zwei netten Hamburger Jungs vom Bus abgeholt und willkommen geheißen. Cool Bananas hieß meine Adresse für die nächsten drei Wochen. Der Besitzer, ein durchgeknallter Aussie, der viel Wert darauf legt, dass sich Backpacker so wohl wie möglich fühlen. Saubere Zimmer, unzählige Couchs im Wohnzimmer-ähnlichen Aufenthaltsraum, tolle DVD Sammlung zum Anschauen – kostenlos!, super ausgestattete Küche, kostenloser Tee, Kaffee und Milch, saubere Zimmer, Hängematten in schöner Umgebung, Lagerfeuer jeden Abend … Kein Wunder, dass dort von ca. 40 Gästen, 10 für kostenlose Unterkunft arbeiten. Nach zwei bezahlten Nächten habe ich auch angefangen und mir so die Kosten für die Unterkunft gespart. 1,5 Stunden Fenster und danach Zimmer und Küche putzen. Fair enough. Habe nebenbei noch nach einem bezahlten Job Ausschau gehalten und nach einem Anruf im örtlichen Motel, habe ich auch dort angefangen Zimmer zu putzen und Betten zu machen. Für $20 die Stunde! Waren leider nicht viele Stunden die Woche aber es hat für mein Essen jede Woche gereicht, so musste ich drei Wochen lang nicht an meine Euros dran, was hier echt super viel wert ist.

Agnes Water ist ein süßes, kleines Örtchen was eigentlich aus nur 2-3 Straßen und einem langen, schönen Strand besteht. Sechs Kilometer weiter ein noch kleineres Örtchen namens Town 1770 (erste Landung von Kapitän James Cook im Jahre 1770 in Queensland), dort gibt es eine klitze-kleine Marina, von wo aus Tagestouren zum Great Barrier Reef und der Lady Musgrave Insel starten – super schön! Es ist nicht viel los in der Gegend, aber genau das ist das tolle daran. Es ist total erholsam und ruhig. Die Bewohner sind total nett, gelassen und „easy-going“, wie man es von den Australiern erwartet. Da sollte sich jeder Deutsche was von abgucken. Wenn ich nicht im Motel arbeiten war und fertig mit Zimmer putzen war, habe ich meine freie Zeit in schönstem Wetter am Strand oder im Hostel verbracht. Abends wurde dann das Lagerfeuer angeschmissen und im Kreis drumherum gesessen. Einen Abend sind wir in einer großen Gruppe an den Strand gefahren und haben dort ein großes Lagerfeuer gemacht und den Sternenhimmel mit Milchstraße und unzähliger Sternschnuppen bewundert. Als am 2. August Vollmond war, haben wir eine Sunset/Moonrise Tour gemacht. Wir sind zum Aussichtspunkt in Town 1770 gefahren, von dem man einen unglaublich schönen Ausblick über den Ozean hat, man kann sowohl in den Süden als auch in den Norden schauen, so haben wir uns erst den Sonnenuntergang und direkt danach den Mondaufgang angeschaut – ein ziemliches Event, da noch viele andere in Campingwagen etc. am Lookout waren. Unglaublich, den Mond aufgehen zu sehen! Unvergessliche Momente, die sich einfach schlecht in Worte fassen lassen. Ein paar Tage später haben ich und ein Mädel für den Besitzer der Lady Musgrave Tagestouren gearbeitet. Es hieß zwei halbe Tage Holzstücke und Äste aufs Feuer schmeißen und so haben wir die Tour zur Insel, inklusive Schnorcheln im Great Barrier Reef als Gegenleistung bekommen! Die Tour war echt traumhaft! Auf dem Weg zur Insel haben wir vier Wale am Boot entlang schwimmen sehen, sind im Riff schnorcheln gewesen, haben Schildkröten im Glasboot beobachtet, einen Spaziergang über die Insel gemacht und uns den Bauch mit kostenlosem Essen vollgeschlagen – da sagt man als Backpacker natürlich nie nein! :D 

Drei Wochen sind rum gegangen wie nichts! Und da ich mir mittlerweile einen Reiseplan angelegt habe, um keine Zeit zu verlieren/verplempern, hieß es dann auch „leider“ wieder weiter ziehen in Richtung Norden. Es ist mir, wie jedes Mal wenn ich irgendwo länger bleibe, nicht leicht gefallen wieder einmal meine Sachen zu packen. Man lernt jedes Mal liebe Menschen kennen, mit denen man sich super versteht und gerne Zeit verbringt. Aber so ist das Leben als Backpacker … Am letzten Tag habe ich noch eine Surflesson mitgemacht und kläglich versagt, aber der Wille zähölt! :D Abends um 21 Uhr gings dann in den Bus nach Airlie Beach.

Wie ich zum ersten Mal Tauchen war und durch die Whitsunday Inseln gesegelt bin, erzähle ich euch genauer im nächsten Blog. Erstmal gibt’s unzählige Fotos von Agnes Water :)