#8: Einmal Sonne und zurück

Lange ist es her, seitdem ich zuletzt einen Beitrag geschrieben habe. Hauptsächlich aus dem Grund weil in den letzten Novemberwochen nicht wirklich viel passiert ist. Ab der 3. Novemberwoche war bei WebDynamic keine Arbeit mehr für mich, da ein Kollege aus dem Urlaub wieder gekommen ist und es zu Weihnachten hin nicht viel Arbeit gibt. Vielleicht liegt es auch an dem Sommerloch hier in Australien. Ich habe dann versucht so viel wie möglich Melbourne und Umgebung zu erkunden. Ich war in Fitzroy, ein ziemlich ausgeflippter, kreativer Teil Melbournes, mit vielen Cafés, Restaurants und Vintageläden zum Shoppen. Ich war mit Ramon bei seinem Onkel in Geelong fischen. Wir sind mit einem kleinen Boot raus aufs Meer. Jeder von uns hatte seine eigene Angel, ich habe sogar 2 King George Whitenings gefangen! Hätte nicht gedacht, dass Angeln so viel Spaß macht! :D Also Daddy, wenn ich wieder da bin, können wir gerne mal einen Angelausflug zusammen machen! ;)


Dann bin ich am 6. Dezember spontan mit auf einen Roadtrip entlang der Great Ocean Road gefahren! Mit 16 anderen ging es Dienstags vormittags Richtung Torquay, dem Surfort an der Südküste. Überall Surfshops bei denen es Surfklamotten und Surfbretter zu kaufen gab. Haben dort die ersten zwei Tage auf einem Campingplatz verbracht und sind danach weiter Richtung Apollo Bay. Süßer kleiner Strandort mit Strandpromenade wo wir unsere Mittagspause verbracht haben. Ein kurzes Stückchen sind wir durchs Landesinnere durch Eukalyptuswälder gefahren. Der richtige Zeitpunkt um nach Koalas Ausschau zu halten die hier leben. Und tatsächlich, wir haben Glück und sehen vier Koalas, unter anderem eine Mama mit Baby, total süß! Wieder weiter die Great Ocean Road entlang direkt an der Küste mit tollem Ausblick über den Ozean. Nach ca. 1 Stunde haben wir dann endlich das Highlight der Great Ocean Road erreicht, den Port Campbell National Park mit den 12 Aposteln! Man läuft einen kurzen Weg entlang zur Aussichtsplattform, danach hat man freie Sicht über die Apostel – ‚Wow‘ ist das einzige Wort was mir in dem Moment in den Sinn kommt, einfach gigantisch! Weiter gings zu den Loch Ard Gorge zwei durch einen Sandstrand verbundene Schluchten mit einer Höhle. Ein paar von unserer Gruppe gehen ins Wasser, mir ist es einfach viel zu kalt :D Das nächste Ziel ist der Campingplatz in Warrnambool wo wir nur eine Nacht verbringen. Am nächsten Tag fahren wir weiter ins Landesinnere an goldenen Feldern mit vielen Kühen und Schafen entlang bis zum nächsten National Park, den Grampians. 20 Minuten wandern wir zur ersten Aussichtsplattform, von der man einen super Ausblick über die weite Landschaft mit Feldern und mit Bäumen bewachsenen Felsformationen hat. Leider war an dem Tag das Wetter nicht so gut – bewölkt und diesig. Weiter unten in dem Wald kommen wir an einen Wasserfall, den McKenzie Waterfalls. Eigentlich ist hier Baden verboten, aber die meisten unserer Gruppe gehen trotzdem baden… Auf dem Rückweg von den Grampians in Richtung Geelong entdecken wir am Straßenrand eine ganze Gruppe wilder Kangaroos! Mindestens 15-20 auf einmal! Einfach toll diese Tiere mal in freier Wildbahn zusehen! Als nächstes haben wir unsere Zelte in Geelong aufgeschlagen. Es war Samstag, und da das Wetter nicht so super war haben wir ein paar Weingüter besucht, ich glaube ich habe in den letzten zwei Monaten so viel Wein wie manch anderer in einem Jahr trinkt getrunken… :D Abends sind ein paar von uns dann noch in die Stadt feiern. Wir sind in einen Club namens Eureka, zwei Floors, auf dem unteren spielte eine Liveband die ziemlich viele gemischte Partysongs von Muse, Franz Ferdinand, The Killers, Kings of Leon aber auch Backstreet Boys gespielt hat, ziemlich cool. Im oberen Floor lief House und Techno aber auch diverse Remixe, wir haben eigentlich den ganzen Abend nur getanzt, weil die Stimmung so gut war! Nach einer durchzechten Nacht in Geelong haben wir uns Sonntags auf den Weg Richtung Mornington Peninsula gemacht. Ein weiterer National Park. Wir haben den Tag in den Hot Springs verbacht. Ein Thermalbad, in dem Pools mit verschieden heißem Mineralwasser gefüllt sind. Das Wasser kommt 600 Meter tief aus der Erde und ist dort 50°C heiß. Die Pools sind dann 31 – 42°C heiß. Dann gabs dort noch ein türkisches Hamam und Sauna – super entspannend!

Die letzte Station dieser Woche ist Phillip Island. Zum letzten Mal schlagen wir hier unsere Zelte auf. Abends gehts zur Penguine Parade an den Strand. Man wartet auf einer großen Tribüne mit ganz vielen anderen Touristen darauf, dass die Pinguine von der täglichen Fischjagd an den Strand kommen um ihre Jungen zu füttern. Pünktlich gegen 21 Uhr trauen sich die ersten Grüppchen aus dem Wasser, sie warten so lange bis es dunkel genug ist und keine Gefahr von Greifvögeln oder anderen Feinden mehr droht. Man könnte auch denken sie wollen einfach nicht gesehen werden, weil sie so schüchtern sind. Manche Pinguine watscheln geduckt an einem vorbei in der Hoffnung, dass sie nicht gesehen werden… :D Weiter oben gibt es dann Stege an denen rechts und links die Hügel zu sehen sind, in denen die Pinguine ihre Nester haben. Überall sieht man kleine Küken mit noch flauschigen Federn die auf ihre Eltern warten. Interessant ist, dass die Küken selber nicht wissen wer ihre Eltern sind, die Eltern aber schon und auch nur ihre Küken füttern. So rennen die Küken jedem Erwachsenen Pinguin hinterher in der Hoffnung dass dieser etwas zu fressen für es hat. Total süß anzuschauen :) Die Küken brauchen nur 8 Wochen bis sie erwachsen sind und auf eigene Faust auf Jagd gehen. Ja, an sich finde ich ja solche Touristenattraktionen immer so eine Sache… man musste rund $25 zahlen um sich die Pinguine anschauen zu können, überall gibt es T-Shirts, Tassen und andere Geschenke zu kaufen. Aber na klar, diese Pinguine kommen schon seit gut 20.000 Jahren an diesen Strand, da wäre man ja blöd wenn man darauf nicht eine Touristenattraktion machen würde. Und im Allgemeinen hatte man schon den Eindruck, dass dort viel für die Pinguine gemacht wird, dort wird geforscht, sich um kranke Pinguine gekümmert oder wenn sich mal ein Pinguin auf die Straße verirrt wieder zurück gebracht. Die Ranger wissen alles über die Pinguine und es ist sehr interessant die Lebensweise der Tiere zu erfahren. Auf den Parkplätzen sieht man Schilder, die darauf hinweisen, dass man unter seinem Auto nach Pinguinen schauen soll bevor man losfährt weil sie sich wohl doch sehr oft dorthin verirren :D

Am nächsten Morgen ging es dann zurück Richtung Melbourne. Wir haben uns im Haus von dem Mädel getroffen die den Roadtrip organisiert hat, haben Fotos und Adressen ausgetauscht und alle sind von dort in verschiedene Richtungen weitergezogen.

Ich bin echt froh so spontan diesen Trip mitgemacht zu haben. Jedoch habe ich in den letzten zwei Monaten hier immer wieder festgestellt was für eine ruhige, schüchterne und unsichere Person ich bin. Während andere schon am ersten Tag neue Freundschaften schließen sitze ich am 6. Tag immernoch „alleine“ da. Klar unterhält man sich mal mit jedem aber doch nur über flüchtige Dinge. Ich brauche einfach viel länger bis ich bei fremden Leuten warm werde. Das kann ziemlich frustrierend sein wenn man andere sieht wie leicht es denen fällt. Ich denke mir dann immer, scheiß doch drauf, laber einfach drauf los aber das hört sich leichter an als getan. Leider sind doch viele Leute dabei, die sich dann überhaupt nicht für einen interessieren, sie geben einem dann das Gefühl, als wäre man Luft. Und das ist das Schlimmste an Allem und es verunsichert einena nur noch mehr. Naja genug davon, ich bin erst zwei Monate hier, habe noch genug Zeit daran zu arbeiten! Vielleicht muss ich aber auch einfach akzeptieren so zu sein wie ich bin und wenn andere es nicht für nötig halten sich trotzdem mit mir zu unterhalten, haben sie eben Pech gehabt…

Jetzt habe ich noch 9 Tage hier in Melbourne. Am 23. ist die Weihnachtsfeier von WebDynamic wo ich eingeladen bin. Die Kollegen freuen sich alle, dass ich komme. Der Chef fragte sogar ob ich nicht 2012 nochmal bei ihnen arbeiten möchte. Das behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf bevor ich wieder nach Hause fliege, gut um meinen Geldbeutel aufzufüllen :)

Am 24. sind wir dann bei Ramons Tante und Onkel in Geelong. Wir feiern Weihnachten zusammen mit ca. 10 Leuten. Wird bestimmt lustig. Dann gehts am 26. nach Sydney für Silvester. Mein Hauptziel für diesen Abend, möglichst viele, tolle Fotos vom Feuerwerk machen! Noch ist offen wie lange ich dort bleibe. Ich hoffe ich finde dort jemandem mit dem ich vielleicht zusammen weiterreisen kann. Ich würde so gerne einen Van kaufen/mieten und dann die Ostküste hochfahren, überall stoppen wo es mir gefällt und dann weiterfahren. Mal sehen ob das was wird, wenn ich niemanden finde fahre ich einfach mit dem Greyhound weiter, da bin ich dann ja auch nicht alleine…

Okay, das wars dann mal wieder von mir. Bis zum nächsten Mal!

Drücke euch alle und wünsche euch Frohe Weihnachten! ♥

So und zur Abwechslung gibts mal ein Video mit Eindrücken des Roadtrips! ;)

Roadtrip entlang der Great Ocean Road

#7: Von australischem Bier und Vegemite

Am Freitag habe ich mit ein paar Kollegen von WebDynamic die Carlton Bierbrauerei in Abbotsford, Melbourne besucht. Für insgesamt 20 Dollar (10 Euro hat die Agentur übernommen) haben wir eine Tour durch das gesamte Werk bekommen und durften anschließend sogar die verschiedenen Biersorten die in der Brauerei hergestellt wurden verkosten!

Von der Anlieferung des Weizens für die Herstellung bis zur Etikettierung und der Verpackung der einzelnen Bierflaschen haben wir überall einen Einblick erhaschen können. In dieser Brauerei werden diverse Sorten hergestellt, hauptsächlich Carlton Bier (Carlton Dry, Carlton Black, Carlton Mid und Carlton Draught) aber auch das berühmte Fosters und Victoria Bitter. Bei der Herstellung bleiben bestimmte „Abfälle“ übrig, die für die Bierherstellung nicht zu verwenden sind. Und jetzt ratet mal was mit diesen Abfällen passiert… ja, genau, daraus wird Vegemite gemacht!! Der berühmte, braun-schwarze Brotaufstrich der jeder australische Haushalt im Schrank hat. Das was für uns Deutsche wohl Nutella ist. Ich habe mich noch nicht getraut es zu probieren, der Geruch und jetzt der Fakt aus was es hergestellt wird hat mich bis jetzt davon abgehalten :D

Aber jetzt zur Verkostung. Ich habe Carlton Dry, Carlton Black, Carlton Draught und Fosters probiert. Am besten hat mir persönlich Carlton Black geschmeckt. Und am schlechtesten Fosters. Das schmeckt irgendwie ein wenig … vergammelt :D Komischerweise ist das das australische Bier was am bekanntesten ist, was sogar auch in Großbritannien und Amerika hergestellt wird. Den Australiern selbst schmeckt das genauso wenig und der Absatz diesen Bieres ist hier nicht so hoch wie das von Carlton Draught. Nach der Verkostung durfte sich jeder noch ein Glas Bier nach Wahl zapfen. Weil dort auch Birnen Cidre hergestellt wird, habe ich mich dann doch für den entschieden :) Sehr lecker!

Im Anschluss sind wir noch in Richtung North Richmond gelaufen in ein Vietnamesisches Restaurant. Sehr leckeres Essen. In diesem Restaurant gibt es eine bestimmte Tradition, wenn ein Gast Geburtstag hat oder es in der Gruppe eine neue Person, wie einen neuen Mitarbeiter gibt, bekommt derjenige ein ganz besonderes … Geschenk zum Nachtisch. ZUM GLÜCK hat nach mir noch ein anderer angefangen und so durfte er sich über eine frittierte Banane in Form eines Penis mit zwei Kugeln Eis freuen. Üblicherweise wird dann das Licht ausgeschaltet, alle Gäste singen „Happy Birthday“ und der Bananen-Penis mit Wunderkerzen wird dem nichts-ahnenden vor die Nase auf den Tisch gestellt. Viele von euch können sich vorstellen, warum ich froh war nicht die Auserwählte gewesen zu sein :D

Das war ein wirklich schöner Abend mit den Arbeitskollegen. Das Verhältnis untereinander ist sehr freundschaftlich was ich persönlich sehr wichtig finde, verbringt man ja doch die meiste Zeit des Tages miteinander. Ich hoffe ich komme in den nächsten Wochen noch ein bisschen mehr aus mir raus. Bin ich ja jemand der immer erst warm werden muss. Dann kommt noch die Sprachbarriere dazu, ist es doch ziemlich schwierig sie zu verstehen wenn sie sich untereinander unterhalten. Und manchmal bin ich eben doch noch unsicher was manche Vokabeln oder den Satzbau allgemein angeht und dann sage ich lieber nichts, als mich zu blamieren oder nicht verstanden zu werden :(( Doof ich weiß. Aber ich arbeite dran!!

#5: Vom australischen Agentur-Alltag und meinem 1. Junggesellinnen-Abschied

Die nächste Woche ist rum und schon wieder gibt es so viel zu erzählen…

Ich fange mal mit dem Job an. Drei Tage Arbeit in einer australischen, eher klein bis mittleren Werbeagentur (ca. 20 Mitarbeiter) liegen hinter mir. Eigentlich unterscheidet sich der Ablauf hier nicht wirklich vom deutschen, bis auf, dass alles auf englisch ist. Es gibt viel zu tun. Jeder ist busy – nichts Neues. Die Jobs die ich mache sind ähnlich wie die bei dietzk. – Newsletter-Design, Facebook-Pages und meine erste mobile/iPhone App (yay!) habe ich in den ersten Tagen designen dürfen. Die App war für einen nichtmal so kleinen Kunden – The Victorian Government of Australia! Sehr, sehr cool. Bisher sind sie sehr zufrieden mit dem was ich so praktiziere und sorgen dafür, dass mir nicht langweilig wird ^^ Bis jetzt ist es noch ein wenig komisch, weil ich eben erst seit vier Tagen da bin und ich noch so ein bischen ruhig an meinem Schreibtisch sitze und abarbeite was sie mir zu tun geben. Am Montag war ich mit ein paar Mitarbeitern zusammen Mittagessen wo sie mich über diverse Themen ausgequetscht haben. Großes Thema hier in Melbourne ist natürlich der Sport. In der ersten November-Woche startet hier der Spring Racing Carneval. Das ist das größte Pferderennen das es in Australien gibt, jeder geht hin oder verfolgt es im Fernsehen. Frauen tragen Kostüme, High-Heels und schöne Hüte oder Haar-Gestecke und die Männer Anzug, hauptsächlich gehen sie dorthin um sich zu betrinken und das jeweils andere Geschlecht abzuchecken <- so hat mans mir gesagt ^^. Der „Melbourne Cup Day“ ist jährlich am ersten Dienstag im November – ein regionaler Feiertag! Ein bisschen Bildung muss ja auch sein… ;) Naja jedenfalls haben sie mich gefragt was ich so für einen Sport verfolge oder selbst treibe… hmm… also naja, wie hier wisst bin ich nur ab und zu mal ins Fitnessstudio gegangen und das wars. Zu Fußball-WM Zeiten verfolge ich auch das aber ansonsten habe ich mit Sport nicht wirklich viel am Hut ^^ Aber vielleicht ändert sich das in den nächsten drei Monaten ja noch :D Nächste Woche werde ich mal nur mit den Mädels Mittagessen gehen (wir sind ca. 4 von 20 Mitarbeitern…). Ist wahrscheinlich der beste Weg mal alle ein wenig näher kennenzulernen. Das bringt mich zur nächsten kleinen Story; als ich am Dienstag in die Mittagspause in einen nahegelegenen kleinen Park gegangen bin habe ich zwei Inder getroffen. Das Gespräch fing an mit „Hi, isn’t it a nice day today? We’re having some indien-food…. would you like to try?!“ ich hab erst Gedacht das wär ein Scherz aber nein, er hielt mir seinen Löffel hin und ich sollte von seinem Reis-Risotto probieren, das seine Frau für ihn gekocht hat. Die beiden waren echt lieb und haben sich nachdem sie erfahren haben, dass ich aus Deutschland komme ziemlich viele Fragen gestellt wie: Wie findest du Australien? Besser oder schlechter als Deutschland? Findest du das Wetter in Deutschland oder in Australien besser? Ist es in Deutschland teurer als hier? Was denkst du über die Australier? Etc. etc.
Mittlerweile ist das Wetter echt total schön, sehr warm und sonnig. Da ist man froh wenn man aus dem total unterkühlten Büro oder Zug (scheiß Klimaanlagen) nach Draußen ins Warme gehen kann… hier ist einfach alles verkehrt herum. In Deutschland ist man froh, wenn man im Oktober nach Drinnen kommt, wo es schön warm ist! :D

Desweiteren bin ich ja nach dem Hostel in St. Kilda nach Newport zu Ramon, einem Freund gezogen, den ich über den Arbeitskollegen meines Paps (hallo Paps! ;)) kennengelernt habe. Er hat ein kleines 3-Zimmer Häuschen. Momentan wohnt er mit zwei anderen Mitbewohnern dort, wobei Phil (auch aus Deutschland) bald weiter in die Vereinigten Staaten zieht und Lauren bald heiratet und dann mit ihrem Zukünftigen zusammen zieht (dazu später mehr…). Wenn Phil weg ist, darf ich sein Zimmer haben :) Ich glaube das ist eine gute Entscheidung dort einzuziehen, auch wenn der Weg zur Arbeit ca. 40 Minuten dauert und ich einmal umsteigen muss, aber bis ich ein anderes Zimmer gefunden habe, was mir zusagt (ist hier nicht so einfach), ich bezahlen kann und die Leute nett sind, sind die drei Monate bestimmt rum… Außerdem habe ich endlich mal wieder Gelegenheit EIN BUCH ZU LESEN!! Einfach toll. :D

Und mit Ramon und Lauren ist es echt super lustig. Die beiden kennen sich schon 10 Jahre, sind beste Freunde und es ist einfach schön mit ihnen Zeit zu verbringen. Am Dienstag haben wir den Abend zusammen verbracht, Ramon hat für uns leckeres Omelett gemacht, Lauren einen leckeren dänischen Salat (ihr Zukünftiger kommt aus Dänemark) und wir haben mit Sekt und Wein auf alle positiven Dinge angestoßen, die in nächster Zeit auf jeden von uns zukommen. Hier sagen sie zu Sekt einfach „Let’s have some bubbles!“ :D An diesem Abend sind so viele lustige Dinge vorgekommen, dass ich nicht mehr alles aufzählen kann. U.a. hat die Katze, die eigentlich zu den Nachbarn gehört, einen toten Vogel angeschleppt während wir am Tisch saßen und zu Abend gegessen haben :D Dazu muss ich sagen, dass Phil sich oft um die Katze kümmert und das anscheinend sowas wie ein „Schau mal was ich dir mitgebracht habe“-Geschenk war :D

Lauren hat mir dann noch von ihren Hochzeitsplänen erzählt etc. Ich bin zu ihrem Junggesellinnen-Abschied am Samstag und auf ihre Hochzeit Samstag in 1 Woche eingeladen!! Das wird mein erster Junggesellinnen-Abschied! Wird bestimmt lustig. Die Hochzeit findet in den Treasury Gardens unter freiem Himmel statt. Freue mich schon total drauf! Sie ist so lieb und leiht mir ein Kleid und Schuhe für die Hochzeit.

Ihr seht, mir wird nicht langweilig :D Trotzdem merke ich durch die ziemlich großen Unterschiede von Australien zu Deutschland was einem so fehlt oder was in Deutschland besser ist als hier. Beispiel Klimaanlagen :D

Ok ihr Süßen, das wars dann mal wieder von mir.

Noch eine kleine Umfrage zum Schluss für diejenigen die gerne backen. Was würdet ihr als den „typisch deutschen Kuchen“ bezeichnen?

Danke für zeitnahe Vorschläge und bis demnächst! Kuss

#4: Der nächste Schritt in die richtige Richtung…

Ziemlich viel passiert, seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe. Anfangs hatte ich einen kurzen Tiefpunkt, weil ich mich einfach nicht wohl gefühlt habe hier. Alles so neu, so anders und so weit weg von der gewohnten Umgebung. Das nimmt einen doch ganz schön mit, vorallem wenn man niemand Vertrautes um sich hat, bei dem man sich mal ausheulen kann. Zum Glück kann ich ziemlich günstig nach Deutschland telefonieren, so höre ich wenigstens ab und zu mal eine vertraute Stimme meiner Liebsten :)

Ja, was hab ich so gemacht in den letzten Tagen… das Wetter ist anfangs ziemlich wechselhaft gewesen, morgens Sonnenschein, zwischendurch Regen und bewölkt und abends wirklich kalt. Aber ich glaube es geht langsam bergauf und es wird Sommer. Am Montag war ich mit einer Zimmergenossin (auch aus Deutschland) in den Royal Botanical Gardens. Super schön aber viel zu groß, um alles in kurzer Zeit zu sehen. Fotos seht ihr unterm Beitrag.

Dann waren wir noch im Melbourne Museum. Das war wirklich toll. Sehr modern, gepflegt mit interessanten Themengebieten. U.a. dem menschlichen Körper; wie funktioniert das Gehirn, was gibt es für Gehirnkrankheiten. Wunderschöne Kristalle. Dann natürlich die Fauna Australiens; Schmetterlinge, Spinnen die es hier in jedem Vorgarten zu sehen gibt, Unterwasserwelt, Fossilien. Ein riesiges Skelett eines Blauwals, der hier am Great Ocean angespült wurde, dazu ein Video wie das Tier gefunden und präpariert wurde, bis es schließlich im Museum ausgestellt werden konnte. Sehr interessant und … eklig. :D

Dann hatte ich am Dienstag das Vorstellungsgespräch in der Werbeagentur in Abbotsford. ICH HAB DEN JOB!! Es lief wirklich super! Wieder saß ich mit vier Männern in einem Raum, die darauf gewartet haben was ich zu erzählen habe. Déjà-vu von vor 4,5 Jahren bei dietzk. :D Jedenfalls waren sie alle sehr nett und locker – Sehr symphatisch. Zum Schluss meinten sie, sie würden mich wirklich gerne in der Agentur haben und sie fragten mich, wann ich anfangen kann. Tja, eigentlich wollte ich ja erstmal Urlaub machen ^^ Aber ich wäre ja blöd wenn ich dieses Angebot nicht annehmen würde. Ich fange kommenden Montag (17.10.) an. Es sind sehr gute Bedingungen; ich werde für jede Stunde bezahlt, die ich arbeite, flexible Arbeitszeiten, verdiene ca. das Doppelte wie in Deutschland. So kann ich mir auf jeden Fall meine Urlaubskasse auffüllen und noch Erfahrung sammeln, etwas Besseres gibt’s ja garnicht. Bleibe dort für 3 Monate, möchte danach auf jeden Fall reisen – bis dahin ist es auch schön warm und ich kann viel unternehmen und noch schönere Fotos machen. Da freue ich mich jetzt schon drauf! Jetzt heißt es ein möbliertes Zimmer finden was erschwinglich ist, das wird noch eine Challenge. Zum Glück kann ich erstmal in Newport bei einem Bekannten wohnen. Könnte sein, dass ich wegen dem Job dann erstmal nicht regelmäßig zum Schreiben komme, nur damit ihr vorgewarnt seid ;)

Gerade sitze ich in einem Waschsalon und warte, dass der Trockner fertig ist und HOFFENTLICH nichts eingegangen ist :D

Jetzt viel Spaß beim Fotos schauen.

Ich schicke ganz liebe Grüße nach Deutschland. Ihr fehlt mir!

wo eine Fahrt 20$ (14€) kostet

#3: Vom Linksverkehr und anderen australischen Eigenarten…

So langsam finde ich mich hier immer besser zurecht. Dass, die Autos auf der anderen Straßenseite fahren würden, wusste ich ja schon vorher. Aber dass eigentlich alles anders herum und das für jemanden der sein ganzes Leben lang eine andere Richtung gewöhnt ist doch so ungewohnt ist, hätte ich echt nicht gedacht. Die Straßenbahnen fahren an der anderen Seite und demnach auch in eine „andere“ Richtung als gewohnt. Bin einmal fast umgefahren worden weil ich in die falsche Richtung geschaut habe ^^ Die Rolltreppen gehen links nach unten und rechts nach oben, man steht links damit andere rechts an dir vorbeilaufen können… etc.

Bis jetzt bin ich ja hauptsächlich in Melbourne und Umgebung unterwegs, deswegen treffe ich nicht wirklich auf typische Australier oder zumindest erkenne ich sie nicht als solche, weil hier so viele Menschen unterwegs sind die jeder Nation angehören – viele Japaner und Inder.

Am Montag haben mich meine Mitbewohnerinnen mit zu den Melbourne Showgrounds genommen. Stellt euch die Dippemess vor + einzelne Shows wie Wett-Baumstamm-Klettern, ein kleines örtliches Musik-Orchester, Wettbewerbe á la „Welche Katze hat das schönste Fell“ oder diverse Alpaca-Züchtungen und einen Streichelzoo vor. Ach ja und das wichtigste: die Süßigkeiten-Tüten! Es gibt große Hallen in denen man Unmengen an Süßigkeiten und Spielzeug und sonstigen Kram kaufen kann, den kein Mensch braucht. Die Süßigkeiten gibt es in verschieden großen Plastiktüten zu kaufen, je größer die Tüte desto mehr Süßigkeiten sind drin und desto cooler ist man, wenn dman als Kind so eine Tüte seinen Freunden vorzeigen kann. :D Dort laufen ziemlich viele junge Leute rum, Mädels mit total fetter Schminke im Gesicht, die Haare total unordentlich nach oben gesteckt, meistens dick und ungepflegt. Ich sag ja, wie die Dippemess… :D Naja, das war für den ersten Tag kein so toller Eindruck. :D

Aber wie gesagt, Melbourne wird jeden Tag schöner. Am Dienstag war ich das erste Mal am Meer, am St. Kilda Beach. Total schön. Kanns kaum erwarten bis es richtig warm wird. Hier sind es momentan noch so ca. 18-22 °C, wenn die Sonne scheint auch wärmer, aber abends ist es ohne Jacke echt zu kalt. Die Australier sind wirklich sehr nett und hilfbereit. Einer der meisten Sätze die man hier zu hören bekommt ist „No worries!“ :) Den Slang verstehe ich ganz gut, ein „No“ sprechen sie hier eher wie „Noi“ aus, das klingt komisch. Woran ich mich außerdem echt gewöhnen muss ist die hoch aufgedrehte Klimaanlage überall. In der Bahn, bei McDonalds, obwohl es draußen echt noch nicht warm ist. Jemand sagte mir, dass es in Melbourne im Sommer gut 45 °C werden können! Uiuiui…

Was gibt’s sonst noch… ach ja, schon als ich noch in Deutschland war hat mich jemand angeschrieben, der jemanden wie mich in seiner Werbeagentur braucht. Eventuell habe ich also doch schon bald einen Job in einer ziemlich coolen Werbeagentur. Vorausgesetzt ich verhaue das „Vorstellungsgespräch“ diese oder nächste Woche nicht total, we will see :)

Zum Schluss noch ein paar visuelle Eindrücke und dann bis demnächst! :-*