Shanghai – von viel Lärm und dem unfreiwilligen Celebrity-Status

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Im Juni war ich für drei Wochen in Shanghai. Eigentlich stand China nicht ganz so weit oben auf meiner „Länder-die-ich-unbedingt-bereisen-will“-Liste, jedoch bekamen wir in der FH die Chance, bei einer Foto-Exkursion nach Shanghai mitzumachen und diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen! 
Meine Erwartungen waren ziemlich gemischt. Ich gehöre ja eigentlich zu den Naturmenschen und liebe es, mich in Wald und Wiesen aufzuhalten – Großstadt Shanghai mit 14,3 Millionen Einwohnern passt wohl eher nicht so zu dieser Vorliebe. Jedoch interessiere ich mich seit meinen Reisen durch Australien, Neuseeland und Thailand sehr für Kulturen, die nicht meiner eigenen entsprechen und so kam es, dass ich mich am 26. Mai im Flieger von Düsseldorf nach Shanghai befand. Die Neugierde auf diese große, boomende Stadt und das tolle Gefühl, wieder einen Kontinent, ein Land und eine Stadt zu meinem imaginären „Reise-Momente-Sammelbuch“ hinzufügen zu können, waren riesengroß!

Wie kommt man nach Shanghai und wie lange dauert es?

Die Reisezeit dauerte ca. 14 Std. Los ging es mit KLM von Düsseldorf nach Amsterdam (50 Min.) und nach 2,5 Std. Aufenthalt von Amsterdam weiter nach Shanghai (11 Std.).

Wir haben sieben Wochen vorher den Flug gebucht und ziemlich genau 500 Euro für Hin- und Rückflug bezahlt! Hier lohnt sich die Suche über Skyscanner, eine Flugsuchmaschine. Hier hat man einen guten Überblick über die Kosten an verschiedenen Tagen die Woche und kann so einige Euros rausholen, wenn man mit den Abflugtagen flexibel ist.

KLM hat ne sehr gute Film-, Musik- und Spiele-Auswahl an Bord, mit der es einem garantiert nicht langweilig wird. Ich hab mir die Entdeckung der Unendlichkeit mit Eddie Redmayne angeschaut – sehr schöner, emotionaler Film! Unbedingt anschauen! Das Essen war auch gut,  beim Online-Check-In bekommt man auch die Möglichkeit ein Menü auszuwählen, als Vegetarier sehr hilfreich!

Handynutzung in Shanghai

Angekommen am Flughafen in Shanghai, haben wir uns, nachdem wir unser Gepäck eingesammelt haben, erstmal ne Handykarte zugelegt. Unbedingt Simlock-freies Handy mitnehmen! Die Handykarte inkl. Guthaben und etwas Datenvolumen haben wir bei China unicom für umgerechnet ca. 17 Euro bekommen. Das hat trotz mobiler Navi-Nutzung ca. zwei Wochen gereicht.

Es goss in Strömen als wir aus der Metro ausstiegen und zum ersten Mal etwas von der Stadt gesehen haben. Vom Flughafen Pudong fährt eine Metro-Linie in die Stadt, jedoch nur ein paar Stationen, von dort geht es dann mit jeglicher anderen Linie problemlos weiter. Es war bereits dunkel und so fielen mir zuerst die unzähligen, bunten Lichter der Reklamen und der Autos auf, die nasse Straße reflektierte das Licht noch zusätzlich.

Ankommen in Shanghai

Transport

Wir haben uns ein Taxi bis zu unserer Unterkunft genommen, was in Shanghai neben der Metro zu den gängigsten Transport-Möglichkeiten gehört. Man sollte sich eine Metro-Karte zulegen, auf die man Guthaben auflädt, dieses kann dann auch für Taxen und Busse verwendet werden. Das Metro-Netz ist aber so gut ausgebaut, dass man meist in die nächste Metro einsteigt, der nächste Zug kommt im 1-2 Minuten-Takt. Für die Tickets haben wir in 3 Wochen umgerechnet ca. 30 Euro ausgegeben.

Jeder von uns hat in der Zeit an seinem Fotoprojekt gearbeitet und nebenbei die Stadt erkundet. Meine Fotoserie dreht sich um das Nachtleben in Shanghai’s Seitengassen. Dort treffen sich die Einwohner nach getaner Arbeit am nächsten Imbiss, an der nächsten Garküche oder Kiosk um die Ecke. Oder es wird zusammengesessen und Karten gespielt oder über den neuesten Klatsch und Tratsch ausgetauscht.

In den Straßen Shanghais

In den Straßen Shanghais

In den Straßen Shanghais

In den Straßen Shanghais

Streetfood in Shanghai

Ab ca. 18 Uhr eröffnen an jeder Straßenecke die sogenannten Garküchen. Sie bestehen eigentlich nur aus einem Fahrrad mit Anhänger, auf dem sich ein Wok befindet und darunter eine Gasflasche mit der er angeheizt wird. Viele frische Zutaten werden dann zu leckeren Gerichten zusammen gemischt. Z.B. das typische Nudelgericht mit Gemüse oder Hühnchen – nur viel leckerer als bei unseren China-Imbissen! Oder es werden diverse Gemüse- und Fleischsorten an Spießen auf den Grill geschmissen, gut scharf gewürzt natürlich! Tagsüber essen die Chinesen hauptsächlich die berühmten „Dumplings“ (Hefeklöße) mit verschiedensten Füllungen, ob herzhaft oder süß. Außerdem gibt es so ziemlich alles frittiert. Nicht besonders kalorienarm, aber probieren sollte man alles mal. Ich persönlich bin Vegetarierin und auch da hat man genügend Auswahl. Man sollte sich jedoch den Satz „Ich bin Vegetarier“ (findet man in den meisten Reiseführern) in chinesischen Schriftzeichen aufschreiben, um dies dem Verkäufer vor die Nase halten zu können, um nicht doch plötzlich etwas fleischiges geordert zu haben, denn englische Übersetzungen findet man in Shanghai nicht. Und so läuft die abendliche Nahrungssuche meist nach dem Motto „Sieht lecker aus, probier‘ ich mal“.

Street Food

Die Chinesen

Die Chinesen sind ein sehr nettes Völkchen. Sobald man als europäische, weiße Person die Straße entlang läuft, wird man aufmerksam beobachtet, in einzelnen Fällen sogar fotografiert. Man fragt sich oft, ob Britney Spears hinter einem steht, bis man merkt, dass man selbst Objekt der Begierde geworden ist. In den Straßen, in denen ich mich häufig aufgehalten habe, trifft man meist die ärmeren Bewohner der Stadt an und diese heißen einen herzlichen Willkommen, sind unglaublich neugierig und schenken einem ein Lächeln und viel Aufmerksamkeit. Man versucht sich mit Händen und Füßen zu verständigen, was nicht immer so gut klappt, dann geben sie hilflos auf und lächeln höflich, bevor sie weiter gehen. Im Trubel der Stadt und auch in der Metro passiert es dann jedoch schonmal, dass ein älterer Chinese sich am Metro-Eingang vor einen drängelt oder einem der Platz in der Metro streitig gemacht wird, sind dort überall eben super viele Menschen unterwegs! Auch mit der Hygiene nehmen es die Chinesen nicht so genau, bzw. ist es einfach eine andere. Da wird dann gerne auf den Boden gerotzt und vorher die Substanz geräuschvoll hochgezogen. Hygiene-Tücher gehören auf jeden Fall in die Tasche! Auch so einige Eigenarten begegnen einem, wenn man den ganzen Tag in der Stadt unterwegs ist.

Fazit

Shanghai hat vieles an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Drei Wochen fand ich definitiv zu lang, jedoch hatte ich auch ein Fotoprojekt umzusetzen. Wenn man der Stadt mal einen Besuch abstatten möchte, um ein Gefühl für sie zu bekommen, reichen sicher 1-2 Tage. Es ist eine super volle, laute, beschäftigte Stadt, die es sich lohnt zu erkunden!

Habt ihr Fragen oder andere Erfahrungen zu Shanghai? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar! Ich bin gespannt auf eure Erlebnisse!

 

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