#15: Viel Sand und wilde Dingos unter Sternenhimmel – Fraser Island

Nach Rainbow Beach gings direkt nach Hervey Bay, wo ich bereits eine 4WD-Camping-Tour auf Fraser Island gebucht habe. Wieder eine 2-stündige Busfahrt. Das Hostel war diesmal echt super. Nette und hilfsbereite Mitarbeiter an der Rezeption. Wieder haben sich mehrere Zimmer eine Küche und zwei Bäder geteilt. Die Zimmer und Betten waren echt sauber und auch die Küche war voll in Ordnung. Man hatte noch einen Esstisch und zwei Couchs zur Verfügung. Hatte ja erst Bedenken, ob es die richtige Entscheidung war die etwas unbekanntere Tour zu buchen aber wie man sieht, lohnt es sich eben doch. Eine Nacht vor und nach der Camping-Tour war inklusive. Am ersten Nachmittag haben wir ein kurzes Briefing bekommen, was wir für die Tour alles mitnehmen sollten und auch was wir als Verpflegung einkaufen sollten. Da wir eine kleine Gruppe von 9 Personen waren, haben wir entschieden gemeinsam einzukaufen und dann alles zu teilen. So landeten alle Zutaten für Frühstück, Mittagessen und BBQs im Einkaufswagen; Känguru-Burger, Hühnchen, Salat, Soßen etc. dann wurden noch die Klamotten für die nächsten drei Tage eingepackt und ab ins Bett. Am nächsten Morgen um 6 gabs das nächste Briefing. Wir haben eine DVD gezeigt bekommen mit Anweisungen für Fraser Island, worauf man achten muss und auch was die Dingos angeht; sie können sehr aggressiv werden wenn sie mitbekommen, dass man Essen hat. So darf man nur in Zonen die „Dingo-Fences“ (Dingo-Zäune) haben essen, außerhalb darf man noch nicht mal Essen mit in der Tasche haben, weil diese dann schnell weg sein können! Dann wurde noch gezeigt, wie man mit dem Geländewagen fährt. Was zu beachten ist, wenn man im Sand stecken bleibt, wie man schalten muss etc.

Danach gings los in die beiden Autos. Ich durfte direkt schon fahren – endlich mal wieder Schaltgetriebe! :) Haben auf die Fähre gewartet, die uns auf die Insel gebracht hat, dann gings durch Sandgelände und zum ersten Halt, wo sich unser Tourguide erstmal vorgestellt hat. Ein 29-jähriger, typischer Aussie. Bin ja immer froh, wenn ich auf Aussies treffe, da ich den australischen Akzent so gerne höre. Wenn man die ganze Zeit in Hostels unterwegs ist, trifft man leider nur auf Engländer, Iren und Deutsche. Unser Tourguide war ziemlich witzig drauf. Er hat uns auf einen 40-minütigen Jungle-Walk geschickt und hat mit einem anderen von der Gruppe die Autos auf die andere Seite gefahren. Nächster Halt war der Süßwasser-See Lake McKenzie. Da der Himmel leider ziemlich bewölkt war, war der See nicht wie auf allen Postkartenfotos super klar und türkis-blau, das Wasser hatte gerade mal 16°C! Da ich aber wahrscheinlich kein zweites Mal auf Fraser sein werde, habe ich mich noch mit anderen Mädels ins Wasser gezwungen, es war tatsächlich eisig, aber ich habs rein geschafft – yay! Auf dem Weg zum Nachtlager haben wir Halt an einem kleinen Shop gemacht, $11 ärmer aber dafür um 4 Postkarten reicher ^^ Was tut man nicht alles für seine Liebsten :) Die Chance der letzen Toilette wurde von alles genutzt und dann gings zum 20 Meter vom Strand entfernten Camp. Ich bin gefahren und erstmal schön im Sand stecken geblieben – hab vergessen in 4-Radantrieb zu schalten :D … Alles war schon aufgebaut, die Zelte und die Küche/BBQ/Sitzgelegenheiten. Die nächsten zwei Nächte haben wir also hier in dem Camp übernachtet, war zum Glück nicht kalt, weil es echt gute Zelte mit extra Planen waren. Tagsüber haben wir uns noch Eli Creek angeschaut, ein Bachlauf mit einer leichten Strömung die man entlang schwimmen kann, Lake Wabby, bei dem wir durch eine riesige Sandwüste gelaufen sind, Indian Heads, von wo man einen super Ausblick über den Ozean und die Insel hat, wir haben in der Ferne sogar ein paar mal einen Wal gesehen – von Mai bis November ist hier Wal-Saison! Haben leider auch einen toten Baby-Wal am Strand gesehen, der dort schon seit ein paar Wochen lag, kein schöner Anblick. Und das Schiffswrack Maheno, was irgendwann in den 40ern hier angespült wurde. Die typischen Sehenswürdigkeiten, die bei keiner Fraser Island Tour fehlen. Schade, dass das Wetter meist bewölkt bis regnerisch war, so sind leider keine super-Fotos bei rum gekommen :( 

Die Gruppe war okay, hätte jedoch ein wenig aufgeweckter sein können. Hat ein wenig die Stimmung gefehlt. Waren zwar alle sehr nett aber auch ein wenig schnarchig. Mit einem Mädel aus der Nähe von Magdeburg habe ich mich echt super verstanden und wir waren so mit die Einzigen die jeden Mist mitgemacht haben. Wir waren auch meist die Einzigen, die sich ins kalte Wasser getraut haben :D John, der Tourguide, hat auch andauernd kleine Bemerkungen gemacht, dass diese Gruppe im Gegensatz zu denen davor ziemlich langweilig ist ^^ Ich wette, wenn das Wetter besser und die Gruppe etwas größer gewesen wäre, wärs auch spaßiger gewesen.

Eines der Highlights der Tour war Samstag Nacht. Maddi, das deutsche Mädel, ein Mädel aus England und ich waren um 2 Uhr die Letzen, die noch wach waren, wir haben weiter Goon getrunken und dann irgendwann zu Jessy Js ‚Domino‘ in Mondlicht und unter atemberaubenden Sternenhimmel am Strand entlang getanzt :D Als wir uns einmal umdrehten, standen auf einmal zwei Dingos vor uns, die Wildhunde Fraser Islands. Haben uns ziemlich erschreckt! Mussten sie dann wegscheuchen, weil man nie weiß wie die so drauf sind…

Am letzten Tag sind wir dann nochmal zu einem anderen See gefahren. Dieses Mal ohne baden gehen, haben uns nur in die Sonne gelegt und ein wenig den Kater auskuriert und relaxt :) Um 14 Uhr haben wir dann die Fähre zurück nach Hervey Bay genommen. 

Im Großen und Ganzen fand ich den Trip echt cool. Gegen das Wetter kann man ja nie etwas machen, deshalb lohnt es sich nicht darüber zu beschweren – ich darf nicht vergessen, dass hier momentan Winter ist und da darf man sich als Deutscher erst Recht nicht beschweren, auch der Sommer lässt in Deutschland ja momentan auf sich warten :( Die Gruppe hätte auch schlimmer sein können, Maddi und ich haben versucht das Beste draus zu machen und das ist uns denke ich auch gelungen :)

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